Stahlblechplatten auf verschiedenen Untergründen montieren

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Bitte beachten: Alle folgenden Angaben müssen vom Bauherrn geprüft und mit den Baubestimmungen des jeweiligen Bundeslandes abgestimmt werden.

Bedachung mit Dachplatten - hier Stahlblechplatten - auf verschiedenen Unterlagen:

 

  1. Unmittelbare Holzunterkonstruktion

    Vollschalung

Abb. 1

 

  • Konterlatten – meistens mit einem Querschnitt von 19x40 mm (an den Sparren in einem Abstand von ca. 60 cm befestigt, wobei sich jede zweite Konterlatte und der mit Sparren überlappen müssen)

  • Latten – meistens mit den Abmessungen 30x40 mm bei einem Sparrenabstand bis zu 70 cm, 40x60 mm bei einem Sparrenabstand von 80-120 cm.

 

Das Holz muss mindestens der Klasse 2 und gut imprägniert sein. Die Latten werden durch die Konterlatten an den Sparren mit Nägeln zum Beispiel 3,5x80 bzw. 4x120 fixiert.

 

  1. Die unmittelbare Metallunterkonstruktion

- Konterlatten

- Latten

wird meistens aus dünnwändigen verzinkten Stahlprofilenmit einer Dicke von 0,7 mm und C-, Z- bzw. Hut-Querschnitt gefertigt.

 

ACHTUNG! Der Abstand zwischen den Latten(d.h. der Unterstützung für Trapezbleche)muss sich aus der technischen Planung ergeben.

Ist dies im Plan nicht enthalten, können die Abstände „L“aus der Formel wie folgt errechnet werden:

Abb. 2

 

 

Durch den Einsatz von Konterlatten und Latten entsteht ein für die richtige Funktion der Bedachung aus Metall notwendige Lufthohlraum, durch den Wasserdampf (Feuchtigkeit) aus dem Gebäudeinnern abgeleitet wird.

Die Größe des Spaltes am Dachfuß oder am Dachfirst muss 200 cm2/lfm des Dachfusses und des Dachfirstes betragen.

3. Eine mittelbare Unterkonstruktion

ist die Konstruktion des Dachverbandes - Abb. 3, die durch die Art der eingesetzten dampfdurchlässigen Folie und ggf.die Dachschalung sowie die Anwendung bzw. Nichtanwendung der Wärmedämmung bestimmt wird.

Abb. 3

 

 

Die Abb. 3. zeigt die am häufigsten eingesetzten Lösungen von Dachkonstruktionen. Bei neuen Lösungen, wo das Dach keine Schalung hat und die verwendete Folie einen hohe Dampfdurchlässigkeit (über 1000 g/m2 24 Std. bzw. Sd unter 0,3 m) aufweist, kann die zwischen den Sparren eingebaute Wärmedämmung mit der dampfdurchlässigen Folie in Berührung kommen. Dann wird die gesamte Sparrenhöhe für die Wärmedämmung genutzt,und die Folie kann über den Dachfirst montiert werden.- Damit werden Abdichtungen unter den Dachfirsten überflüssig.

 

 

Bei diesen Lösungen erfordert der Einsatz von Folien mit geringer Dampfdurchlässigkeitoder der Dachschalung mit einer Pappeschicht die Anwendung eines zusätzlichen Lufthohlraums zwischen der dampfdurchlässigen Folie und der Wärmedämmung oder unter der Dachschalung.

In diesem Fall wird die Dachfirstlinie nicht mit der über den Dachfirst gelegten Folie geschlossen, sondern ein 5-10 cm großer Spalt offengelassen. Bei einem Holzdach ist der Einsatz von Lüftungsschornsteinen in der Nähe des Dachfirstes notwendig(1 Stück mit einem Durchmesser von 10 cm auf 30-40 m2 Dachfläche).

Der zusätzliche Lufthohlraum muss 2-4 cm betragen

Nachteile dieser Lösungen sind:

- geringeres Isoliervermögen der Wärmedämmung wegen Luftdurchlässigkeit

- ungenügende Nutzung der Sparrenhöhe unter die Dicke der Wärmedämmung

- notwendiger Einsatz von Lüftungskaminen bzw. Lüftungsgittern für den seitlichen Einbau(in Lösungen, wo das Dachgeschoss nicht genutzt wird)

- notwendige Anwendung der Dampfisolierungander„Warmseite“mit einer zusätzlichen Alufolienschicht

- Schwierigkeiten mit der Bildung eines Spaltes am Dachfuß.

Bei der Montage von Dachfolien sind die Anweisungen des Herstellers zu beachten, wobei besonders auf die Handhabung bei Öffnungen unter den Dachfenstern und Schornsteinen zu achten ist.

Unabhängig von der Installation der Wämedämmung sind an der Warmseite eine Dampfsperrfolie zu verwenden und deren Nahtstellen mit Selbstklebeband zu verkleben.

Wichtig ist, PE-Dampfsperrfolien dort zu verwenden, wo eine Folie mit hoher Dampfdurchlässigkeit eingesetzt wurde, und als Dampfisolierung eine Folie mit zusätzlicher Metallschicht (Al) dort zu verwenden, wo eine Folie mit geringer Dampfdurchlässigkeit zur Anwendung kommt.

 

Um in der Dachkonstruktion keine Holzfäule oder Schwamm zu bekommen, muss eine wirkungsvolle Be- und Entlüftung der Dachplatten gewährleistet sein.

Ein gutes Belüftungssystem unterhalb der Stahlblechplatten und Lichtplatten schützt vor Überhitzung und sorgt für Feuchtigkeitsabfuhr unterhalb der Dachplatten:

 

 

 

Zu beachten ist, dass die Luft an der gesamten Dachfläche im Traufenbereich ungehindert unterhalb der Dachplatten eintreten und im Firstbereich austreten kann. Die für die Langlebigkeit des Daches wichtige Luftzirkulation über und unterhalb der Dachplatten kann nur erfolgen, wenn Be- und Entlüftung der Stahlblechplatten (übrigens auch bei Montage von Lichtplatten) funktionsfähig ist. *Bitte beachten: Bei Dächern mit Dachplatten einer Länge über 8 m ist die Belüftung gesondert zu prüfen.

Zusammenfassung Aufstellung von Dachkonstruktionslösungen im Wohnungsbau

1. Dach ohne Schalung, unbewohntes Dachgeschoss

- Folie mit hoher Dampfdurchlässigkeit, die mit der Wärmedämmung in Berührung kommen kann, fixiertandenSparren

- Konterlatten

- Latten

2. Dach ohne Schalung, bewohntes Dachgeschoss

- Folie mit geringer Dampfdurchlässigkeit – notwendige Anwendung eines Lufthohlraums über der Wärmedämmung

- Konterlatten

- Latten

3. Dach mit Schalung, bewohntes Dachgeschoss

- Pappe bzw. „kalte“ Folie als dampfdurchlässige Folie

- zwischen der Schalung und der Wärmedämmungist ein Lufthohlraum erforderlich

- Konterlatten

- Latten

4. Dach ohne Schalung, unbewohntes Dachgeschoss

- Folie mit geringer Dampfdurchlässigkeit „kalt“,montiert mit Überhang

- diese Lösung ist nur dort zulässig, wo die Wärmedämmungauf der Decke verlegt wurde

- ohne Konterlatten

- Latten

5. Dach mit Schalung, bewohntes Dachgeschoss

- dampfdurchlässige Folie

- ein Lufthohlraum ist erforderlich.

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